Das einzige Spiel, das der spätere Weltmeister BRD bei der Weltmeisterschaft 1974 im eigenen Land verliert, ist ausgerechnet gegen die DDR, die erstmals bei einer WM vertreten ist. Ausgehend von diesem historischen Duell kommt es im Buch zum Wiedersehen zweier Brüder nach 12 Jahren. Als Wolfskinder, in diesem Fall als Waisenkinder jüdischer Eltern, die unter der Naziherrschaft ermordet wurden, geraten sie in der Nachkriegszeit in den Dienst der Stasi. Während Konrad als Geheimagent in den Westen geht, wo er 1974 Betreuer der bundesdeutschen Nationalmannschaft wird, ist der jüngere Andreas im Osten geblieben und dort weiterhin für die Stasi aktiv. Als Physiotherapeut begleitet er die Nationalmannschaft der DDR zur WM, vor allem um zu verhindern, dass einer der Stars Republikflucht begeht. Allerdings zweifelt er seit einiger Zeit an der Richtigkeit seines Tuns. Die Brüder freuen sich auf ihr Wiedersehen, haben sie jedoch ideologisch schon weit voneinander entfernt. Im Stil eines spannenede Agentencomics der 70er Jahre gezeichnet, streift die Graphic Novel viele Aspekte der Nachkriegsgeschichte und des Spitzenfußballs in beiden deutschen Staaten.
Im Anhang befindet sich ein Glossar, das die historischen Fakten zur Geschichte liefert. Dort werden u. a. Wolfskinder, die Teilung Deutschlands nach dem 2. Weltkrieg, die Fußball in beiden deutschen Staaten sowie die “Aktion Leder” – das Ziel der DDR: Das Ein Sieg muss her, und keiner der DDR-Kicker darf im Westen bleiben. Leider wurde das Literaturverzeichnis für die deutsche Übersetzung des Buches nicht überarbeitet. So finden sich auf dieser viele französiche Werke sowie teilweise veraltete Ausgaben.