Wilde Gesellen auf Tour
Nadia Buddes Stil ist unverwechselbar. Wir kennen sie als Schöpferin von modernen Klassikern wie „Eins zwei drei Tier“ und „Trauriger Tiger toastet Tomaten“. Mit „Die Band, die keiner kennt“ hat die Berliner Königin der seltsamen Tiere und lakonischen Reime ein neues Meisterwerk veröffentlicht, das Kinder und Erwachsene zum Lachen und Tanzen bringt, ihnen aber auch ein bisschen den Spiegel vorhält. Denn Hand aufs Herz: Wie würden Sie reagieren, wenn auf einmal ein Bus voller merkwürdiger Gestalten in Ihrem Ort auftauchen würde? Würden Sie auch sagen: "Zwei gelbe Augen / Haare wie Gras -/Anzug nach Maß / Fell im Gesicht - KENNEN WIR NICHT!"? Viermal öffnet sich die Bullitür, und jedesmal entsteigt ihm ein noch wunderlicherer Gesell, Typus queer-veganes Kuschelmonster, argwöhnisch beäugt von der Bevölkerung. Doch dann ... beginnt die Musik! Auf extrem ungewöhnlichen Instrumenten und seeehr schräg: „Schiefe Töne / Tempo vertrackt / Keiner im Takt / Text ohne Sinn ... ALLE WOLLEN HIN!"
Ja, dieser Sound kommt richtig an, das ganze Dorf ist begeistert von der Band, alle tanzen, dass Fell und Hufe nur so fliegen, bis schließlich die Maus zur Ruhe mahnt und alle erschöpft ins Nest fallen. Um dann am nächsten Tag gleich weiterzumachen. Und als der Tourbus dann am Ende wieder abfährt, stehen alle da und winken, denn: „DIE KENNEN WIR!"
Ein tolles Spaßbuch zum Mitsprechen und Mitreimen, zum wild Verkleiden & Nachspielen, Musikerfinden und natürlich zum Tanzen. Mit oder ohne Fell im Gesicht!
Besprochen von: Annette Huber