Die Lesenetz-Buchtipps

Penélope, Roald / Bagieu, Dahl
Hexen Hexen
Verlag: Berlin: Reprodukt, 2020
Seitenzahl: 300
Fester Einband
ISBN (13): 978-3-95640-225-8
Illustrationen: Bagieu, Penélope
Übersetzung: Bannenberg, Silv

Hokuspokus als Krisenmanager

Die französische Illustratorin Pénélope Bagieu verwandelt Roald Dahls Kinderbuchklassiker aus dem Jahr 1983 in eine Comic-Adaption, die noch anarchistischer erscheint als das Original. Ein Junge wächst bei seine exzentrischen Oma auf, nachdem seine Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind. Als die beiden in einem Hotel am Meer Urlaub machen, findet dort gleichzeitig das "jährliche Treffen der Königlichen Gesellschaft zur Verhinderung von Kindesmisshandlungen" statt, was in Wirklichkeit aber ein Hexentreffen ist mit dem Plan der Hoch- und Großmeister-Hexe, alle Kinder des Königreichs mittels eines Zaubertranks zu vernichten. An einem Mädchen, die ebenfalls Gast im Hotel ist, wird der Trank getestet und sie verwandelt sich in eine Maus. Die Hexen entdecken den Jungen und er wird ebenfalls in einen kleinen Nager verwandelt. Die Kinder behalten aber ihren menschlichen Verstand und die Sprache. Sie schaffen es, den Trank zu stehlen und ihn in die Suppe fürs Hexendinner zu schütten. Die Hexen werden in Mäuse verwandelt und vom Hotelpersonal erschlagen Was mich besonders beeindruckt hat: Die KInder bleiben Mäuse und werden als solche ganz normal von ihren Angehörigen behandelt, kein Wehklagen, keine Panik. Die Betroffenen stellen sich völlig schnell und pragmatisch auf die neue Situation ein und profitieren sogar von ihr. Passt gerade ganz gut.

 

 

Besprochen von: Anja Beduhn