Die Lesenetz-Buchtipps

Steve Tasane
Junge ohne Namen
Verlag: Fischer
Seitenzahl: 144
Fester Einband
ISBN (13): 978-3-7373-5643-5
Übersetzung: Henning Ahrens

Die Geschichte von I 

I lebt mit seinen Freunden L, E und V in einem Flüchtlingslager. Er ist einer von vielen unbegleiteten Flüchtlingen die, ohne Möglichkeit sich auszuweisen, in dem Lager warten, um vielleicht irgendwann ihren Weg weiterzuführen. Essen, Wasser und Liebe ist knapp, doch die Freunde verlieren zum Beispiel durch die vielen imaginären Spiele nicht ihren Mut. Jedoch versuchen die Betreiber des Lagers alles, um den Flüchtlingen das Leben nicht zu einfach zu machen und sie zur Rückkehr zu bewegen.

Authentisch und mit direkter, kindlicher Sprache- so wird einem das Schicksal von I unterbreitet. Durch die Geschichte wird das eigentlich Ziel, diese für die Wächter zu dokumentieren, übertroffen. Auch der Leser bekommt so bildlich vor Augen geführt, wie die Umstände in den Flüchtlingslagern sind und einen so zum Hinschauen zwingt. Gleichzeitig ist die tiefliegende Zuversicht und Hoffnung von I ein Lichtblick in der Geschichte und zeigt, dass man niemals aufgeben darf. Auf dem Buchdeckel beginnt die Geschichte, die einen somit schon vor der ersten Seite in ihren Bann zieht. Ein tolles Buch über Freundschaft und Hoffnung in schwierigen Zeiten, welches zugleich ein gesellschaftlich sehr relevantes Thema auf einzigartige Art und Weise behandelt.

 

Besprochen von: Annika von Holten

Weitere Infos

Das Buch wurde von der Jugendjury für den Jugendliteraturpreis 2020 nominiert.