Insel der wandernden Flüche – Skys Gabe

Sky Lamar (14) will nicht mehr ständig mit ihrer Mutter umziehen. Sie möchte an einem Ort sesshaft werden. Deshalb reist sie zu ihrem Großvater auf die schottische Insel Sidh. Dort wird sie reserviert aufgenommen. Was verbergen die Inselbewohner? Von Rory McLeod erfährt Sky von der Feindschaft der Familien Lamar und McLeod. Und von den Flüchen, unter denen die Inselbewohner leiden. Als Sky ihre magische Gabe entdeckt,  beginnt sie die Flüche zu bekämpfen. Superspannend mit stimmungsvollen Landschaftsbeschreibungen und einer beginnenden Liebesgeschichte. Zum Glück ist der zweite Band „Insel der wandernden Flüche – Moiras Traum“ schon erschienen!

Geschichte für heute

Was für ein superaktueller Jugendroman! Unaufgeregt und total berührend erzählt die Autorin von den Jugendlichen Yara, Leon und Nikolai und verknüpft dabei geschickt deutsche Geschichte mit unserer  Gegenwart.  Yara erfährt von der alten Frau Winter, was die goldenen Stolpersteine vor ihrem alten Zuhause bedeuten. Der wohlstandsverwahrloste Leon trägt das Käppi, das er einem Mann auf der Straße vom Kopf geschnappt hat, ohne zu wissen, dass es eine jüdische Kippa ist, und wird von zwei Unbekannten brutal zusammengeschlagen. Nikolai, einer der wenigen Juden in der Gegend, ahnt, dass eigentlich er das Opfer der Nazi-Schläger hätte sein sollen. Die drei Jugendlichen freunden sich an. Sie wollen mehr über die Hintergründe des Überfalls und die Schläger herausfinden. Dabei lernen sie nicht nur viel über die deutsche Geschichte, sondern auch über sich selbst und den Wert von Freundschaft. Ein Jugendroman der sehr deutlich macht: NIE WIEDER IST JETZT!

Wildesland: Ein Junge im Norden

Matthis glaubt, an dem schweren Unfall seiner Familie schuld zu sein und läuft deshalb mit seiner Hündin Tara davon, mitten hinein in die unwegsame, raue Natur Norwegens. Was wie ein spannender Survival-Roman daherkommt, entpuppt sich schon bald als eine berührende Reise des ungestümen Jungen zu sich selbst. „Der Wald wurde ihm immer vertrauter. Er gab ihm Schutz und half ihm ruhiger zu werden.“ Poetisch erzählt Cornelia Franz davon, wie es Matthis gelingt in der Wildnis zu überleben und zugleich zu sich zu finden. Eine abenteuerliche Sommergeschichte, natürlich mit Happy End.

Wer bin ich? 

Sebastians Besuch des Tags der offenen Tür der Uni mit seinem Freund Tolly entwickelt sich ganz anders als gedacht. Er trifft Frida, die witzig, schlagfertig und ausgefallen ist. Blitzschnell erfindet sie Geschichten über sich und andere – doch wer ist sie wirklich? In ihren Bann gezogen beginnt eine Freundschaft zwischen den dreien und sie lernen sich an einem Tag besser kennen als so manche über Jahre.

Ein lustiges, kurzweiliges Buch, welches sich aber auch mit sehr tiefgehenden Fragen beschäftigt und zum Nachdenken anregt. Die Erzählzeit spannt sich nur über den Tag der offenen Tür, dementsprechend schnell und gut zu lesen ist der Erzählstil. Spannend ist, wie sehr sich die Charaktere innerhalb eines Tages verändern und zugleich glaubwürdig und lebensnah bleiben. Neben dem Thema der Freundschaft, besonders zwischen Sebastian und Frida, wird unter anderem auch die Berufswahl und Trauer behandelt. Frech und schön zugleich!

Auburn, Pennsylvania, 2. September, Krähenbestand: 212

„Ich will die Eier lieber an die Wand schmeißen, dass sie zerplatzen. Ich will, dass sich das Haus so schlimm anfühlt, wie es sich anfühlt, wenn wir manchmal nach Hause kommen und er schon wartet, mit Brutalität in den Augen.“ (S. 52) – Die 17- jährige Leighton und ihre zwei jüngeren Schwestern sind eigentlich ganz normal, gehen zur Schule, treffen sich gerne mit Freunden, usw. Bis auf den Moment, wenn ihr Vater nach Hause kommt. Dieser wird immer wieder gewalttätig, gegen seine Frau und Töchter. Die Nachbarn gucken nur zu. Die Mutter kann ihn nicht verlassen. Ihm tut es im Nachhinein immer wieder leid. Während sich die Lage zuhause immer weiter zuspitzt, beginnt auch die Menge an Krähen in der Stadt immer mehr zuzunehmen. Eine Eskalation scheint unabwendbar…

Kyrie McCauley hat mit ihrem Debüt ein komplexes und schweres Thema in Angriff genommen, wichtig, denn immer noch sehr aktuell. Dieses hat sie dabei absolut fesselnd und mitreißend geschrieben. Durch die Sicht Leightons wird ein einfühlsamer Einblick in den Zwiespalt der Betroffenen gegeben.  Das Buch lässt einen nicht mit einem negativen Gefühl zurück, sondern, durch die vielen kleinen positiven Momente, mit Hoffnung. Ein eindrucksvolles, sehr zu empfehlendes Buch!

Verloren, Verborgen, Verraten: Ost- Berlin 1986

Sebastian wird nach dem Tod seiner Mutter in ein Durchgangsheim gesteckt, welches an ein Kindergefängnis und Arbeitslager erinnert. Dort lernt er Katja kennen, die immer wieder Wege findet aus dem Heim zu flüchten. Glücklicherweise taucht Sebastians Vater wieder auf, der die Familie Jahre zuvor verlassen hatte, und holt ihn zu sich. Katja nutzt diese Chance und versteckt sich im Auto des Vaters und, nachdem Sebastian sie findet, auf dem Dachboden im Wohnhaus des Vaters. Alles scheint besser zu werden, bis ein Mann an der Schule auftaucht und ihn für die Stasi gewinnen möchte. Ihm bleibt keine andere Option als die Stasi zu unterstützen und sein Umfeld zu bespitzeln…

Ein wenig beachtetes Thema wird von Grit Poppe dargestellt: Heime und Jugendwerkhöfe in der DDR und die Rolle von Jugendlichen als inoffizielle Mitarbeiter für das Ministerium für Staatssicherheit. Neben der fiktiven Sichtweisen von Sebastian und Katja folgt am Ende des Buches ein Zeitzeugenbericht, wodurch einem das Thema noch näher gebracht wird. Das Buch ist dabei nicht nur informativ, sondern auch spannend und fesselnd geschrieben. Sehr zu empfehlen!

 

Hinter den Kulissen der Modelwelt

Die Traumvorstellung vieler Mädchen: Als Model entdeckt, gleich in einer großer Agentur aufgenommen und als DER neue Star angepriesen werden. Raus aus dem langweiligen Alltag, rein in das Leben der Promis und mit einem riesigen Gehalt. All das passiert Jana, 16, über 1,80 und oft für ihre Größe gehänselt. Schnell landet sie auf den Laufstegen der Fashion Weeks und bei berühmten Fotografen. Doch die Annahmen über das Modelleben werden genauso schnell zerschlagen. Hinter den Kulissen sieht die Lage für die Models ganz anders aus: Von Drogen, Essstörungen, Sexismus, unglaublichem Druck der Agenturen und sexuellen Übergriffen ist alles dabei…
Mit Meat Market wird ein wichtiger und interessanter Einblick in die Traumwelt der Models gegeben. Der „Fleischmarkt“ wirkt besonders durch den Charakter eines Dokumentationsfilms absolut realistisch, auch wenn es sich um eine fiktive Geschichte handelt. Die Geschichte ist aus Janas Sicht geschrieben, schön ist dabei auch der Versuch Jugendsprache aus einem Londoner Brennpunktviertel in die deutsche Übersetzung zu übertragen. Auch wenn viele sehr schwere Themen behandelt werden, rücken auch Aspekte wie Female Empowerment und Feminismus in den Vordergrund, wodurch man das Buch gestärkt abschließt. Alles in allem ein sehr spannendes Buch mit aktuellen und kontroversen Themen, welches zum Nachdenken über die Scheinwelt der Prominenten anregt.

Der spanische Bürgerkrieg ist immer noch lebendig

Belchite ist die Stadt, die als Symbol für den Spanischen Bürgerkrieg (1936-1939) steht. Komplett zerstört gelten die Ruinen der Stadt in der Provinz Saragossa heute als Mahnmal gegen die zerstörerische Kraft eines Krieges. In diesem Buch besichtigt die junge Emilia im Urlaub mit ihrem Vater die zerstörte Stadt. Zunächst langweilt sie sich, dann beginnt sie nach einem Chat mit ihren Freunden, den “Lost Place” auf eigene Faust zu erkunden. Dabei stürzt sie, trifft auf den jungen Alejandro im Jahr 1937 und wird Zeitzeugin eines Angriffs auf die Stadt. Trotz des knappen Umfang des Buches, das auch Lesemuffel durch den knappen Text und die vielen atmosphärisch sehr passenden Illustrationen ansprechen wird, ist es der Autorin gelungen, daraus zugleich eine Zeitreise, eine Liebesgeschichte und einen historischer Roman zu kreieren.

Die letzten 36 Stunden 

Penzberg, 27./ 28. April 1945. Eine Vollmondnacht des Grauens. „Endphasenverbrechen“.
Kurz vor Ende des Krieges und allen ist so gut wie klar, dass die Amerikaner fast da sind. Eigentlich wäre eine Kapitulation zu erwarten. Doch wie entscheidet man in einem solchen Moment? Auf welche Seite schlägt man sich? Die der „Feinde“ oder die des eigenen Volks? Der Zwiespalt unter den Menschen wird in dieser Mordnacht besonders deutlich. Der von den Nazis abgesetzte Bürgermeister übernimmt wieder kurzzeitig die Position. Zugleich bekommt die Wehrmacht den Auftrag, dass sie alle Vaterlandsverräter exekutieren sollen. All das beobachtet von Marie und Schorsch, zwei Jugendliche aus Penzberg…

Kirsten Boies Kurzgeschichte überzeugt nicht nur mit der guten Recherche über ein Verbrechen, dass kaum jemandem bekannt ist und verschwiegen wird. Die Geschichte ist auch einfühlsam aus der Sicht der Jugendlichen geschrieben, ohne den grausamen Inhalt zu verwischen. Dabei ist sie so spannend geschrieben, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Im Anschluss der Geschichte folgt ein kurzer Informationsteil über das Verbrechen, mit 16 Toten aber keinem Mörder. Ein absolut wichtiges Buch mit einer ganz anderen neuen Sichtweise auf den Krieg, welches zum Nachdenken anregt.

Keine Macht dem Doping

Der 15-jährige Luka ist ein fanatischer Besketballspieler und kompensiert damit auch seine Außenseiterrolle in der Schule. Als er an einer Basketballakademie aufgenommen wird, ist er zunächst überglücklich. Doch mit der Zeit wächst auch der Druck in der Mannschaft. Wenn Luka seine Leistung nicht steigert, fliegt er aus dem Team. Er beginnt, zu dopen. An die Pillen kommt er ziemlich einfach über zwei Mitschüler. Seine Muskeln wachsen und er spielt immer besser, doch Fairplay und Teamgeist bleiben bei ihm auf der Strecke. Dazu kommen allmählich noch gesundheitliche Probleme wie Schlaflosigkeit und Pickel. Ein Mädchen aus der Akademie und sein bester Freund öffnen ihm nach einem Zusammenbruch schließlich die Augen. Er muss seinen Tablettenmissbrauch allen, auch dem Trainer gegenüber, eingestehen. Das erfordert erstmal Mut, aber danach bekommt er eine zweite Chance.

Im Anhang befindet sich eine Liste mit Punkten, die die Gefahren von Doping aufzählen sowie eine Liste mit Tipps, wie man ohne chemische Hilfe seinen Körper zu besseren Leistungen bringen kann.

 

Den Mut haben, anders zu sein

Dieses Buch hätte ich gerne als junges Mädchen gelesen – noch besser wenn es dann auch ganz viele Jungs gelesen hätten. Der Roman ist zunächt eine klassische Highschool-Liebes-Coming of Age-Story. Es ist locker und spannend geschrieben, mit Cliffhangern am Ende jedes Kapitels. Kein Wunder, die “Sex and the City”-Autorin Bushnell ist am Drehbuchschreiben geschult. Neben der vordergründigen Geschichte bietet der Roman aber auch eine Einführung in den aktuellen gesellschaftlichen Diskurs der USA. Nach einem komplett unangebrachten Kusses eines beliebten Lehrers ändert sich für die 17-jährige Marin alles. Erstmals bemerkt sie die Ungerechtigkeit der Gesellschaft gegenüber Frauen und schreibt darüber den Artikel “Rules for being a girl” für die Schulzeitung und gründet einen feministischen Buchclub. Nachdem sie sich dazu entschlossen hat, dem Schuldirektor vom übergriffigen Lehrer zu berichten, wird sie überhaupt nicht ernst genommen. Als die Sache gegen ihren Willen publik wird, wird sie auch noch von Schülern und Schülerinnen, selbst ihrer besten Freundin, gemobbt. Doch sie bleibt ihrem Gewissen treu.

Der Sommer im Todestrakt

Ed, der Bruder von Joe, sitzt seit 10 Jahren in Texas in einer Todeszelle. Nun wurde sein Hinrichtungsdatum festgelegt und Joe macht sich auf die Reise um seinen Bruder wiederzusehen, ihn richtig kennenzulernen und gleichzeitig Abschied zu nehmen. Auch wenn er nicht weiß, ob sein Bruder unschuldig ist und er ihn nur als kleinen Jungen kennengelernt hat, versucht er ihm zu vergeben. Dabei lernt er nicht nur viel über seinen Bruder, sondern auch über sich selbst.

Es wird auf ergreifende Weise die Beziehung zwischen zwei Brüdern, denen viel Zeit miteinander genommen wurde, aufgezeigt. Zwischen den gemeinsamen Erinnerungen und dem Hier- und- Jetzt werden Fragen über den Wert des Lebens, Schuld und Vergebung und Abschied aufgeworfen. Durch die Versform wird eine besondere Atmosphäre geschaffen und die wichtigsten Aspekte werden hervorgehoben.

Der Roman regt zum Nachdenken über das diskussionswürdige Thema der Todesstrafe an. Auf der einen Seite wird es akzeptiert und nicht hinterfragt, auf der anderen Seite wird die Willkür und Fragwürdigkeit hinter manchen Entscheidungen und dem gesellschaftlichen System dargestellt.

Insgesamt sehr empfehlenswert, nicht nur um den ethischen Themen näher zu kommen, sondern auch um bis zu den letzten Seiten gefesselt zu sein.

 

Die Geschichte von I 

I lebt mit seinen Freunden L, E und V in einem Flüchtlingslager. Er ist einer von vielen unbegleiteten Flüchtlingen die, ohne Möglichkeit sich auszuweisen, in dem Lager warten, um vielleicht irgendwann ihren Weg weiterzuführen. Essen, Wasser und Liebe ist knapp, doch die Freunde verlieren zum Beispiel durch die vielen imaginären Spiele nicht ihren Mut. Jedoch versuchen die Betreiber des Lagers alles, um den Flüchtlingen das Leben nicht zu einfach zu machen und sie zur Rückkehr zu bewegen.

Authentisch und mit direkter, kindlicher Sprache- so wird einem das Schicksal von I unterbreitet. Durch die Geschichte wird das eigentlich Ziel, diese für die Wächter zu dokumentieren, übertroffen. Auch der Leser bekommt so bildlich vor Augen geführt, wie die Umstände in den Flüchtlingslagern sind und einen so zum Hinschauen zwingt. Gleichzeitig ist die tiefliegende Zuversicht und Hoffnung von I ein Lichtblick in der Geschichte und zeigt, dass man niemals aufgeben darf. Auf dem Buchdeckel beginnt die Geschichte, die einen somit schon vor der ersten Seite in ihren Bann zieht. Ein tolles Buch über Freundschaft und Hoffnung in schwierigen Zeiten, welches zugleich ein gesellschaftlich sehr relevantes Thema auf einzigartige Art und Weise behandelt.

Ostsee ist kein Meer!

Emma und ihre zwei Geschwister müssen mit ihrer Mutter von Dublin zu den unbekannten Großeltern in ein Mecklenburg- Vorpommerisches Dorf ziehen. Keiner der drei war zufrieden mit der Entscheidung, jeder geht anders mit der Situation um. Während die kleine Schwester Aoife in Bleistiftsprache spricht, sprich gar nicht, setzt sich Emma in den Kopf so schnell wie möglich nach Irland zurückzukehren und das Leben dort so gut es geht wieder aufzunehmen. In ihrer Heimweh lernt sie Levin kennen, der sie bei ihrem Plan unterstützt, trotz seiner eigenen familiären Probleme…
Emma trieft vor Heimweh und muss doch Ankommen, fühlt sich nicht wohl und baut sich doch ein neues Leben auf. Die präzise und poetische Sprache des Buches macht es besonders schön zu lesen. Außerdem wird die Mehrsprachigkeit von Emma durch irische Sprichwörter und kulturelle Besonderheiten deutlich. Das Glossar hinten im Buch erklärt diese und auch viele der typischen Mecklenburg- Vorpommerischen Eigenarten. Das Thema des Heimwehs ist auf eine ganz andere Art dargestellt und zeigt, dass Heimat nicht an einen Ort gebunden ist, sondern vor allem durch Menschen entsteht. Sehr zu empfehlen, auch wenn man selber nicht mit Heimweh kämpft! 

Aufbruch ins Ungewisse

Die guten Freunde Soraya und Tarek treffen sich nur einmal im Jahr, wenn Tareks Familie auf dem Weg in das Sommerlager an Sorayas Dorf vorbeikommen. Auf Grund eines alten Brauchs durfte Soraya als Junge aufwachsen, wird nun aber von den Taliban bedroht. Tarek, aus einer Nomadengruppe, wird von den Taliban aufgerufen, ein Teil der Bewegung zu werden. Beide haben kaum eine andere Wahl als sich auf die Flucht zu begeben, ein Treffen in den Bergen bleibt in diesem Jahr also aus. Sie machen sich auf den langen Weg in die Fremde und treffen unverhofft doch wieder zusammen.
Abschied in die Fremde, eine gefährliche Reise, die Ankunft in Europa mit nur den eigenen Kleidungstücken am Körper. Das Buch reißt einen vom ersten Satz an in die Geschichte hinein und lässt einen erst zum Schluss wieder los. Das traurige Szenario wird authentisch anhand der detaillierte Recherche dargestellt. Die atmosphärische Sprache schafft einen ganz anderen Blickwinkel auf unsere Welt. Durch die Karte im Vorsatz des Buchs kann man die Reise der Beiden genau mitverfolgen und lässt die Geschichte noch echter wirken. Ein wichtiges Buch, das hilft die Flüchtlinge und deren kulturelle Hintergründe zu verstehen und so zur weiteren Auseinandersetzung mit dem Thema anregt. 

Die Mathematik der Liebe

Eine Dreiecksgeschichte unter Mathe-, Physik- und Programmiernerds, eine von Ängsten geplagte leicht autistische Protagonistin sowie die Tochter eines rechten, erzkonservativen Fernsehpredigers, das klingt nicht gerade nach leichter Unterhaltung. Doch der Autorin, die selbst eine außergewöhnliche mathematische Begabung hat, hat mit ihrem Debütroman eine außergewöhnliche Liebesgeschichte mit witzigen Dialogen und schlauen Gedankengängen geschaffen. Evie ist endlich an der berühmten Newton Academy für Mathematik und Naturwissenschaften, wo sie nicht mehr so eine Außenseiterin ist wie bisher in ihrem Leben. Sie  fühlt sich immer besser, auch dank ihres besten Freundes Caleb. Sie ist sogar mutig genug für eine Beziehung mit Leo, der neu an der Schule ist. Sehr zum Leidwesen Calebs. Der ist schon seit Jahren verliebt in Evie, und er beschließt, sie online, als geheimnisvoller Fremder, für sich zu gewinnen. Dieses Jugendbuch ist abwechselnd aus Sicht von Evie und Caleb geschrieben, was uns beim Lesen tief in ihre Gedanken und Gefühle eintauchen lässt.

Mädchen von heute

Ein brennend aktueller Roman, fesselnd und authentisch. Kim, zu ihrem Kummer erst 15 Jahre alt, inszeniert sich perfekt durchgestylt als Bitch Tinka auf Instagram & Co. Wie es in ihr aussieht, weiß nur sie. Ihr Ziel: Eine Model-Karriere im Stil der Casting-Show „Perfect Girl“. Dafür tut sie alles, auch als der Fotograf ihr beim ersten Shooting unangenehm nahe kommt. Schnell verwandelt sich die Glitzerwelt der Laufstege in einen Albtraum. Doch dann nimmt Tilda, die Ähnliches erlebt hat, zu Kim Kontakt auf … Der erzählerisch total gelungene Showdown  greift die #MeToo- Debatte au