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„Was meinste wohl, was denkste dir: Welches ist das längste Tier?“

Diese Frage stellen sich ein Mädchen und ein kleiner Schimpanse in der leeren Arena eines großen Zirkuszeltes. Sie überlegen und überlegen, vergleichen verschiedene Tiere miteinander und kommen doch nicht zu einem befriedigenden Ergebnis. Doch sie werden immer kreativer und das Tier wird, zumindest was die Silben betrifft, immer läääääääänger!

„Das längste Tier der Welt“ von Klaus Cäsar Zehrer ist ein sehr lustiges Buch, bei dem man beim Lesen aufpassen muss nicht den Überblick zu verlieren oder gar einen Knoten in die Zunge zu bekommen. Die Dialoge der beiden Hauptfiguren sind überwiegend in Reimform geschrieben.

Die wunderschönen Bilder, wahre Kunstwerke, stammen von Uli Krappen. Die Künstlerin malt zunächst mit Acryl-Farben, später mit Öl-Pastellkreiden, auf große Leinwände und entwickelt nach und nach, auf eine freie, spielerische Art, die einzelnen Szenen.

Das Zusammenspiel zwischen dem immer länger und verrückter werdendem Tier und den dazu passenden Bildern sind herrlich!
Ein Lesevergnügen für Groß und Klein!!!

WALheimat

Karen Swann nimmt uns in ihrem Buch „Der Gesang des Wals“ mit auf eine magische Reise durch die Welt der Ozeane.
Vom Leuchtturm aus beobachtet ein Kind einen Wal und lauscht seinem süßen Gesang. Der Wal kommt zum Ufer und nimmt das Kind auf seinen großen Rücken, weil er ihm etwas zeigen möchte.
Auf ihrer Reise durch die Ozeane begegnen ihnen viele weitere Meeresbewohner (Robben, Rochen, Delfine, Eisbären usw.), mit denen sie gemeinsam schwimmen und plantschen.
Es herrscht eine friedvolle, ruhige, glückliche Stimmung, die durch die zarten, farben- und detailreichen Illustrationen von Padmacandra unterstützt wird.
Der Wal zeigt dem Kind auf den wunderschönen Bildern, auf denen es viel zu entdecken gibt, wie schön seine Heimat ist, doch dann verändert sich etwas.
Auf den kommenden Seiten wird deutlich, wie verschmutzt der Lebensraum Meer ist und wie die Tiere darunter leiden.
Kind und Wal werden ruhiger, nachdenklicher, so auch die Illustrationen. Doch das Kind hat verstanden und verspricht dem Wal von dem, was es gesehen hat, zu erzählen…

Die Geschichte wird aus der Sicht eines Kindes (Geschlecht bleibt unbekannt) und in Reimform (teilweise mit Wiederholungen) erzählt. Die Geschlechtsneutralität des Kindes ermöglicht es, dass sich jeder Lesende/Zuhörende direkt angesprochen und in die Geschichte mit einbezogen fühlt.
Auch der Appell am Ende, mit direkten Blickkontakt durch das Kind, wird zum Diskutieren und/oder zum Nachdenken anregen.

Eine Puppe auf Weltreise

In den 1920er trifft Franz Kafka in einem Park irgendwo in Berlin auf ein kleines trauriges Mädchen namens Irma. Irma ist verzweifelt, sie hat ihre geliebte Puppe Supsi verloren. Von der Traurigkeit des kleinen Mädchens berührt versucht Kafka das kleine Mädchen zu trösten. Er erzählt Irma, dass Supsi nicht verloren gegangen ist, sondern eine Weltreise macht und sie ihr bestimmt Briefe schreiben wird. So kommt es, dass Irma und Herr Kafka sich fast täglich im Park treffen und Herr Kafka ihr Briefe von Supsi übermittelt. Supsi berichtet von ihren Abenteuern, die sie auf der ganzen Welt erlebt.
Irma ist glücklich und fühlt sich getröstet, bis Herr Kafka eines Tages keine Briefe mehr bringt…

Zu dieser einfühlsamen Geschichte gibt es auf den letzten Seiten noch eine interessante Nachbemerkung der Autorin Larissa Theule und Informationen zu Franz Kafka (übersetzt wurde das Buch aus dem Englischen von Mathias Jeschke).

Die Illustrationen von Rebecca Green sind in zarten Farbtönen gehalten und doch sehr ausdrucksstark und passend zu den einzelnen Szenen. Die Bilder zeigen uns Irma und Herrn Kafka im Park und Supsi auf ihrer aufregenden Reise um die Welt.

 

Alle Hunde lieben Kochen……oder Knochen???

Die Autorin Stefanie Duckstein, die auch die Illustratorin dieses Buches ist, nimmt uns mit auf eine Reise zu verschiedenen Tieren und bietet uns dazu “würzige Tierreime mit Rätselsalat”, lecker!!!
Auf einer Weltkarte, am Anfang und Ende dieses Buches, können wir entdecken, wo die Tiere, die uns vorgestellt werden, leben.
Dann geht es los: auf den Doppelseiten werden in lustigen Reimen Tiere vorgestellt, mit dabei sind u.a. Erdmännchen, Frösche, Eisbären,
Känguruhs…..
Jeder Tierreim endet mit einer lustigen Rätselfrage, z.B.: “Wölfe wollen´s warm und gesellig haben, doch nicht gleich zu Massen wie die Bienen in Waben. Auch nicht einsam im Körbchen wie bei rosa Pudeln. Drum leben die Wölfe gewöhnlich in Nudeln. Oder in…….?” Dazu gibt es lustige Illustrationen, wie Wölfe in Nudeln liegen. Um auf die Auflösung zu kommen, klappt man die Seite einfach um und erhält noch weitere interessante Fakten.
Ein wunderschönes Buch mit lustigen Bildern, zum Reimen, Lachen und Lernen!

Keine tsgnA vor Familie Grause!

Ottilie freut sich, endlich zieht jemand in das verlassene Haus in ihrer Straße. Da Ottilie sich oft einsam fühlt, hofft sie auf eine Familie mit vielen Kindern, mit denen sie spielen kann. Nach und nach stellt sich heraus, dass es sich bei den neuen Nachbarn um Familie Grause: 3 Erwachsene, 3 Kinder und einem Hund handelt, die vom IFAW (Institut für andersartige Wesen) ausgewählt wurden, um sich in der Welt der “normalen” Menschen zu beweisen. Das ist gar nicht so einfach, denn vieles ist für Familie Grause neu und gewöhnungsbedürftig. Jedes Fehlverhalten wird mit einem grauen Punkt auf der Liste vermerkt. Ist die Liste eines Familienmitglieds voll, muss es die Familie verlassen. Doch soweit wollen es Ottilie und Familie Grause nicht kommen lassen und halten fest zusammen.
Die Geschichte lebt von seinen schrägen und lustigen Figuren, die von Daniel Steudtner in tollen Bildern in Szene gesetzt werden.

Ach, du Elend….

Durch das kleine Dörfchen Elend verläuft eine Grenze und teilt den Ort in Nord- und Südelend. Warum das so ist weiß keiner der Dorfbewohner, das war schon immer so. Demensprechend schlecht ist das Verhältnis der großen und kleinen Bewohner untereinander. Immer wieder kommt es zu Streitereien.
Einen Höhepunkt erreicht dieser langjährige Konflikt als die Kuh Angela aus Südelend auf der Dorfgrenze ein Kalb zur Welt bringt, Kalbsvater ist Bronco, ein Bulle aus Nordelend. Jetzt geht es richtig los: Wem gehört das Kälbchen??? Von nun an werden die Streitereien immer heftiger und schmutziger.
Ein turbulentes Buch mit liebenswerten, schrägen Typen, über Streit, Entführung, Zusammenhalt und regenbogenfarbener Einhornmähne….

Wildesland: Ein Junge im Norden

Matthis glaubt, an dem schweren Unfall seiner Familie schuld zu sein und läuft deshalb mit seiner Hündin Tara davon, mitten hinein in die unwegsame, raue Natur Norwegens. Was wie ein spannender Survival-Roman daherkommt, entpuppt sich schon bald als eine berührende Reise des ungestümen Jungen zu sich selbst. „Der Wald wurde ihm immer vertrauter. Er gab ihm Schutz und half ihm ruhiger zu werden.“ Poetisch erzählt Cornelia Franz davon, wie es Matthis gelingt in der Wildnis zu überleben und zugleich zu sich zu finden. Eine abenteuerliche Sommergeschichte, natürlich mit Happy End.

Tierischer Krimi an der Ostsee

Die Sommerferien von Greta, Malte, Luis und Flipp drohen unendlich langweilig zu werden – denn in Bredenhagen an der Ostsee ist einfach nichts los. Doch dann verschwinden Äpfel und Möhren aus der Scheune, ein Lama verwüstet Bauer Bollers Hofladen und ein goldener Knopf führt die vier Freunde auf die Spur eines geheimnisvollen Herrn mit Lackschuhen. Muss noch erwähnt werden, dass am Ende alles gut ausgeht und der Rest der Ferien ganz bestimmt nicht mehr langweilig sein wird? Ein tierisch-fröhliches Leseabenteuer mit norddeutschem Charme für Kinder ab acht Jahren.

Ein Hamburger Gemeinschaftswerk zu einem wichtigen Thema

Das zweite gemeinsame Buch der Elbautor*innen: Mit zwölf informativen, individuellen und berührenden Geschichten, die Kindern und Erwachsenen die wichtigen Kinderrechte nahebringen. Denn, wie Kirsten Boie in ihrem Vorwort schreibt: „Die Kinderrechte sind noch längst nicht überall auf der Welt verwirklicht, nicht anderswo und nicht bei uns. Und bis das der Fall ist, müssen wir alle alles dafür tun, was wir können, dass es geschieht.“ Wunderbar illustriert von Franziska Viviane Zobel. Empfohlen von der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur im Extrablatt „Lesen ist wichtig für die Demokratie“.

MIt Texten von: Karin Baron, Brigitte Blobel, Cornelia Franz, Anke Girod, Yvonne Hergane, Cornelia Manikowsky, Katharina Mauder, Annette Mierswa, Jutta Nymphius, Barbara Peters, Marie-Thérèse Schins und Stefanie Taschinski.

Birte Ebsen

Birte Ebsen – Diplom Bibliothekarin
Als Mitarbeiterin der Kinderbibliothek Hamburg bin ich unter anderem im Lektorat für Kindermedien tätig. Mit großer Freude lasse ich die hier entdeckten Geschichten in Veranstaltungen für Kinder und Multiplikatoren lebendig werden.

Ein neuer Fall für die Detektivgruppe mit dem Supernamen

Im zweiten Fall der Gruppe und die drei jungen Detektiv*innen Nils, Evi und Lina geht es um ein Rätsel in den eigenen Reihen: Lina hat kaum mehr Zeit für die Gruppentreffen und ist überhaupt ungewohnt fahrig und unzuverlässig. Auch dem konkurrierenden Detektivclub, den “Zwei Fragezeichen” ist ihr Verhalten schon aufgefallen. Diese beginnen, das syrische Mädchen in ihrer Wohnunterkunft für Geflüchtete zu observieren. Als dann noch das Foto eines unbekannten Jungen in Linas Besitz gefunden wird, mysteriöse rote Kreuze auftauchen und Linas Vater ebenfalls sehr bedrückt wirkt, fangen auch Evi und Nils an, in den eigenen Reihen zu ermitteln. Gut, dass sie gerade einen riesigen verwilderten Garten von einem Freund von Nils’ Opas zur Verfügung haben, um dort in Ruhe kombinieren zu können. Dieser Garten und das dazugehörige Haus entwickeln sich letztendlich als Glück für alle. Neben der durchaus wendungsreichen und spannenden Geschichte erfahren die Leser*innen kindgerecht und beiläufig etwas über den Alltag und die Sorgen Geflüchteter.

Ganz schön was los in Duderstedt

Zehn Tage Sommerferien bei der schrulligen Oma in Duderstedt –  für den zwölfjährigen Bene immer noch akzeptabler, als mit Mama und ihrem schleimigen neuen Freund nach Schweden zu fahren. Zum Glück lernt er schon im Zug von Hannover Mia kennen, die Zöpfe trägt wie Greta Thunberg und mit ihrem weißen Kaninchen reist. Als sich herausstellt, dass Mia, ihr Quasselbruder Ole und ihre vielen Haustiere direkt neben Omas Haus wohnen, ist Benes Sommer gerettet. Doch was will der aufgeblasene Herr von Finkelstein so oft in Omas Wohnung? Stammt das Gewinsel, das Mia aus einem schwarzen SUV gehört hat, von illegal gehandelten Hundewelpen? Was sind das für Briefe, die Oma auf dem Balkon zerreißt? Und was ist mit dem weißen Pulver, das bei dem neuen Nachbarn auf dem Küchentisch verstreut ist?

„Die Spur zum neunten Tag“ ist ein sehr feiner Kinder-Sommer-Krimi, temporeich und komisch erzählt. Und da dieses Buch von Andrea Schomburg ist, verfügt es über ein herrlich schräges erwachsenes Personal und großartige Details wie Teppichfransenkämme, Goldfische in senfgelben Badewannen und einen Schalter, mit dem man den Lauf der Welt verändern kann. Am Ende fügen sich die Puzzleteile dieses Sommers für Bene zu einem ganz überraschenden neuen Bild zusammen.