Annika von Holten

Schon immer ist Annika an Büchern, Lesen und selber Schreiben interessiert. Daraus resultiert nicht nur eine Bücherwand im Schlafzimmer, sondern auch das erste selbst geschriebene, zweisprachige Buch mit einer modernen Tierfabel („der allerschönste Platz“ von Annika und Claudia von Holten, Amiguitos Verlag). Neben der Welt der Literatur spielt Annika leidenschaftlich gerne Tennis und lernt andere Ecken der Welt durch Reisen kennen. Annika von Holten hat auf einem bilingualen Gymnasium ihr Abitur gemacht. Den internationalen Schwerpunkt führt sie während des Studiums weiter. Annika ist Expertin für Jugendbücher. 

Durst ohne Wasser –  Tap out

Südkalifornien, Hochsommer, Tap Out. Kein fließendes Wasser für Tausende von Menschen. Alyssa und ihre Familie werden wie der Rest der Bevölkerung um Ruhe und Sparsamkeit mit dem Wasser gebeten. Doch wie, wenn das Wasser nur wenige Tage reicht. Gemeinsam mit ihrem kleinen Bruder und drei anderen Jugendlichen muss Alyssa allein um ihr Überleben kämpfen. Sie treffen auf Menschen, die sich gegen gängige Zivilisationsregeln gewandt haben. Menschen, die zu “Wasserzombies” werden. Nur vereinzelt auf die, die eine Gemeinschaft gründen und so zu Überleben versuchen. 
Der dystopische Roman zeichnet die Situation auf packende Art und Weise. Die realistischen, genauen Beschreibungen erstellen ein genaues Bild vor Augen. Man fiebert mit den Schicksalen aller mit, nicht nur der Hauptcharaktere, sondern auch mit den Betroffenen, die in “Snapshots” ihre Geschichte erzählen. Die Aktualität des Ganzen macht das Thema noch relevanter. Es kommt zu einer Lage, die man als Unvorstellbar empfindet, doch auf Grund des Klimawandels in naher Zukunft gar nicht so unwahrscheinlich ist. Insgesamt ein hochaktueller Roman, der einen nicht so leicht wieder loslässt und den Wert des Wassers schätzen lässt.

Vom Buch im Buch

Lizzy ist mit ihrem Vater und dessen neuer Frau auf eine schottische Insel gezogen, auf der diese das Hotel Ainsley Castle betreiben. Lizzy findet sich mit ihrem neuen Leben dort nur schlecht zurecht. Sie mag ihre Stiefmutter nicht, hat immer öfter das Gefühl, als hätte sie Erinnerungslücken oder seltsame Schwindelanfälle und zunächst kennt sie auch niemanden auf dieser Insel. Dann erhält sie  unheimliche E-Mails: Jemand scheint immer ganz genau zu wissen, was Lizzy gerade macht und denkt. Als dann noch ein Mädchen namens Betty auftaucht, die aussieht wie Lizzy, ist ihr klar, dass etwassehr Seltsames vor sicht geht. Zusammen mit ihrem neuen Freund Mack versuchen die Mädchen, hinter das Rätsel von Ainsley Castle zu kommen. Ohne zu viel zu spoilern: Neben der spannenden Story stellen sich folgende Fragen über uns: Was wäre, wenn jemand anderes über unser Schicksal entscheiden kann? Und zwar im großen Stil, nicht wie Eltern, die über die Schlafenszeiten oder Medienzeiten bestimmen … Darüber hinaus geht es im Buch um Freundschaft und darum, eigene Interessen für andere zurück zu stellen. Dieses Buch gibt darüber hinaus Einblick in die Arbeit einer Autorin: Wie geht sie vor, damit ihre Figuren eine spannende Geschichte erleben? Wie geht sie damit um, wenn diese ein Eigenleben entwickeln? Und weiß sie wirklich alles?