Die Lesenetz-Buchtipps

Susan Keller
Elektrische Fische
Verlag: Carlsen
Seitenzahl: 192
Fester Einband
ISBN (13): 978-3-646-93010-8

Ostsee ist kein Meer!

Emma und ihre zwei Geschwister müssen mit ihrer Mutter von Dublin zu den unbekannten Großeltern in ein Mecklenburg- Vorpommerisches Dorf ziehen. Keiner der drei war zufrieden mit der Entscheidung, jeder geht anders mit der Situation um. Während die kleine Schwester Aoife in Bleistiftsprache spricht, sprich gar nicht, setzt sich Emma in den Kopf so schnell wie möglich nach Irland zurückzukehren und das Leben dort so gut es geht wieder aufzunehmen. In ihrer Heimweh lernt sie Levin kennen, der sie bei ihrem Plan unterstützt, trotz seiner eigenen familiären Probleme…
Emma trieft vor Heimweh und muss doch Ankommen, fühlt sich nicht wohl und baut sich doch ein neues Leben auf. Die präzise und poetische Sprache des Buches macht es besonders schön zu lesen. Außerdem wird die Mehrsprachigkeit von Emma durch irische Sprichwörter und kulturelle Besonderheiten deutlich. Das Glossar hinten im Buch erklärt diese und auch viele der typischen Mecklenburg- Vorpommerischen Eigenarten. Das Thema des Heimwehs ist auf eine ganz andere Art dargestellt und zeigt, dass Heimat nicht an einen Ort gebunden ist, sondern vor allem durch Menschen entsteht. Sehr zu empfehlen, auch wenn man selber nicht mit Heimweh kämpft! 

 

Besprochen von: Annika von Holten

Weitere Infos

Das Buch wurde für den Jugendliteraturpreis 2020 nominiert.