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Das Projekt Hamburger Märchentage ist eine Initiative zur Lese- und Schreibförderung, die unmittelbar nach Veröffentlichung der Ergebnisse der PISA-Studie 2003 entstanden ist.
Als Maßnahme zur Förderung des Textverständnisses, der Lesekompetenz und der Fantasie rückte das Festival 2004 zum ersten Mal die Literaturgattung „Märchen“ in den Mittelpunkt von Hamburger Kindern im Alter von 3-14 Jahren. Seitdem findet alljährlich im November das erste Modul, das Märchen-Lesefestival, mit etwa 80 partizipativen Veranstaltungen in Hamburger Schulen, den Bücherhallen Hamburg, Kinderbibliotheken, Museen, Theatern, Stadtteilkulturzentren und an außergewöhnlichen Orten in ganz Hamburg statt. Das Motto variiert von Jahr zu Jahr. Im Mittelpunkt einer jeden Veranstaltung steht das Buch. Die Kinder lauschen den Märchen, bringen sich fantasievoll ein, setzen das Gehörte künstlerisch um oder sie lesen anderen Kindern Märchen vor, fungieren für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler selbst als Vorbilder. Sie erleben Märchen mit allen Sinnen, mit Musik, Tanz, Gesang, Theateraufführungen sowie inspirierenden Mal-, Bastel-, Schreib- und Beatbox-Workshops.
Das Märchen-Lesefest fungiert als Vorbote und Katalysator für das zweite Modul, den Märchen-Schreibwettbewerb. Dieser wird gemeinsam mit der Behörde für Schule und Berufsbildung ausgelobt. Er richtet sich an Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klassen Hamburger allgemeinbildender Schulen. Einsendeschluss ist jeweils im Januar des Folgejahres. Die besten Märchen werden von einer hochkarätigen Jury nominiert. Jedes Kind erfährt eine Wertschätzung in Form einer personifizierten Urkunde. Bei der Siegerehrung im Juni eines jeden Jahres werden die schönsten Märchen mit interessanten Preisen prämiert, die in geheimer Absprache mit den Eltern ausgewählt werden. Ziel der Preise ist es, die Kinder zum Lesen zu animieren und die Tür zu Hamburgs vielfältigen kulturellen Schätzen ein Stückchen weiter zu öffnen. Das Siegermärchen wird zuerst bei der Preisverleihung vorgelesen. Bei der im Dezember stattfindenden Veranstaltung des Hamburger Abendblatts „Märchen im Michel“, wird die Siegerin bzw. der Sieger abermals geehrt. Das Gewinnermärchen wird von einer Schülerin bzw. einem Schüler, der Siegerin bzw. dem jeweiligen Sieger des Hamburger Vorlesewettbewerbs, im Rahmen von zwei ausverkauften Veranstaltungen vor 4000 Menschen vorgelesen. Die Eröffnungsveranstaltung der nachfolgenden Hamburger Märchentage wird seit einigen Jahren stets in der Schule der Preisträgerin bzw des Preisträgers durchgeführt. Hier wird das Siegermärchen ein weiteres Mal vorgelesen. Die junge Dichterin/der junge Dichter wird so von den Mitschülern gefeiert, der Erfolg in die Schule hineingetragen und die Mitschüler und -schülerin werden motiviert am Schreibwettbewerb teilzunehmen.
Aufgrund der beiden aufeinander aufbauenden Projektmodule werden Wirkung und Nachhaltigkeit der zwölfmonatigen Projektphase verstärkt.
Hamburger Märchentage e. V. ist seit 2014 Träger des gleichnamigen Lese- und Schreibfestes. Die Schirmherrschaft übernimmt stets ein Mitglied des Hamburger Senats, in der Regel der Senator für Schule und Berufsbildung.

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